Stephan Balkenhol – Sculptures

Stephan Balkenhol ist ein zeitgenössischer deutscher Bildhauer, welcher für seine monumentalen bemalten Holzskulpturen bekannt ist.

Er wurde am 10. Februar 1957 in Fritzlar geboren. Von 1976 bis 1982 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, unter anderem bei Ulrich Rückriem. Aufgrund des Karl Schmidt-Rottluff-Stipendiums konnte er seinen Weg als Bildhauer einschlagen. Bis zum Jahr 1991 lehrte er am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt. Seit 1992 ist er als Professor an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe tätig, wo seine Studenten die einmalige Möglichkeit haben, seine Werke in seinem Dienstatelier zu kommentieren. Balkenhol lebt und arbeitet in Karlsruhe, Kassel und Meisenthal in Lothringen.

Stephan Balkenhol gilt als wegweisend in der zeitgenössisch figurativen Skulptur und als einer der international renommiertesten Künstler Deutschlands.

Sein Markenzeichen sind die Holzskulpturen, welche er aus mächtigen Holzblöcken herausschlägt, grob schnitzt und farbig bemalt. Er verwendet verschiedene weiche Holzarten wie Pappel, Douglasie oder Wawa, welche er mit Hämmern, Meißel und Motorsägen bearbeitet. So bleiben Riefen, Schrunden, Splitter und Risse sichtbar und verweisen auf den bildhauerischen Arbeitsprozess.

Seine totemartigen Plastiken sind von Volkskunst geprägt und erinnern an mittelalterliche Schnitztechniken. Sie erweitern die traditionelle Rolle von Statuen, indem sie alltägliche und emotionslos wirkende Durchschnittstypen abbilden und keine gefeierten historischen Personen oder Idole. Er konterkariert die Tradition des Monuments, indem er selten Herrscher, Helden oder Denker ehrt, sondern meist das Durchschnittliche, Banale, Normale und Anonyme zeigt.

Balkenhols Skulpturen sind meist anonyme Männer, Frauen und Tiere, welche nichts von sich preisgeben, nichts repräsentieren und nichts erzählen. Ohne jegliches Kennzeichen von subjektiver Befindlichkeit und Emotion und frei von soziologischen und sozialkritischen Bezügen wirken die Figuren autonom und allein aus ihrer Präsenz, deren verallgemeinernde Unbestimmbarkeit ein existenzielles Lebensgefühl des postmodernen Menschen verdeutlicht. Sie sind immer auch ein Spiegel, der die Gefühle, Wünsche und Hoffnungen des Betrachters reflektieren kann. Im Betrachten der Werke mischt sich ein angenehm Vertrautes mit beunruhigend Fremdem. Neben der Skulptur arbeitet Balkenhol auch in Reliefs, Zeichnungen und Siebdruck.

Lebenswerk

Die Arbeiten Balkenhols finden sich in zahlreichen deutschen und internationalen Museen und Sammlungen: Unter anderem im National Museum of Art (Osaka), im Montreal Museum of Fine Arts (Montreal) und im Smithsonian Institution (Washington) In Seine meist überlebensgroßen Holzfiguren schmücken öffentliche Plätze in vielen Städten und europäischen Metropolen.

Im Jahr 2009 wird seine bisher höchste Skulptur ‚Sempre più‘ im Caesarforum Rom aufgestellt.