Von der Blüte zum allumfassenden Weltengebilde

Rhea Standke, 1972 in Dresden geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Keramikerin. Anschließend studierte sie Malerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, an der Universität für angewandte Künste in Wien und an der Kunstakademie Düsseldorf bei Herbert Brandl.


Ihre abstrakten Gemälde zeigen malerische Landschaften, welche die Betrachter in bisher ungesehene Weltengebilde und Dimesionsräume entführen und unsichtbare Ebenen sichtbar machen. Dabei sind diese stets farbintensiv.


Die Farbfeld-Umrisse wirken wattiert und florale Strukturen dringen durch das Dickicht. Standkes Arbeiten weisen durchaus auch Ähnlichkeiten mit surrealistischen oder postimpressionistischen Traumwelten auf.


Als Inspiration und Grundstock nutzt Rhea Standke Makroansichten von Rosen, Papageientulpen, Iris und Magnolien, die sie vor ihrem geistigen Auge auflösen und ineinander verschmelzen lässt, um daraus abstrahierte Landschaften zu erschaffen. Zwar verschwimmt die ursprüngliche Form, die Farben diffundieren und eruptive Lichteffekte verstärken das Verklärte, doch der Charakter des Floralen geht gänzlich nicht verloren. Rhea Standke überwindet Struktur und physische Ordnung, stattdessen nutzt sie die intensive Strahlkraft, oftmals mittig im Bild, die an das Chiaroscuro, die Hell-Dunkel-Malerei der Spätrenaissance und des Barocks, erinnert, welche ihre Bildwelten in den jenseits gängigen Zeit- und Raumdimensionen existieren lässt. Dennoch zeigen sie uns etwas, das tief in im Gegenwärtigsein verwurzelt ist. Sie fungieren unter anderem als eine Art „Ursuppe“ des Momentums.


Reich an Sein und voll von Allem.


Dieser euphorische, von Regenbogenfarben durchdrungene Kosmos, entschlackt unsere oftmals komplexe Welt und eröffnet die Möglichkeit, sich aus konkreten Raum- und Zeitgefügen zu befreien.